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Grundschüler sammeln Äpfel für eine Versaftungsaktion

 
 
Allgemeine Vorbemerkung

Obstwiesen sind typische Elemente unserer durch bäuerliche Kultur und agrarische Nutzung geprägten Landschaft. Obstbaumgärten mit einer reichen Fülle an Obstsorten umringten noch in den Fünziger Jahren in meist dichten Gürteln die Dörfer in der Region und sind auch heute noch an vielen Stellen vorhanden. Aber sowohl die Flächen als auch die Vielfalt der Sorten werden immer weiter zurückgedrängt. Damit ist nicht nur ein prägendes Element unserer Landschaft und altes Kulturerbe in Gefahr zerstört zu werden, sondern auch eine über Generationen gezüchtete genetische Vielfalt. Die Konvention der Vereinten Nationen zur Biodiversität macht deutlich, welche unersetzbaren und unschätzbaren Werte hier drohen unwiederbringlich verloren zu gehen.

Der ökologische Wert von Obstwiesen in einer an Biotopen und Arten verarmenden agrotechnischen Produktions-Landschaft kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Wenn auch der unmittelbare ökonomische Wert für die Ernährung der Bevölkerung schwindet, so entwickelt sich unter anderen Aspekten eine neue auch in ökonomischen Kategorien ermittelbare Wertschätzung der Obstwiesen. Diese ist gegeben durch deren Erholungsfunktion und den Nutzen für den Tourismus. Hochstämmige Obstwiesen haben heute für die Landwirtschaft keine wirtschaftliche Bedeutung mehr. Viele fielen der Flurbereinigung zum Opfer, die Bestände werden nicht adäquat gepflegt, überaltern und dünnen aus. Nachpflanzungen im nennenswerten Umfang finden nicht statt. Der Erhalt der Obstwiesen trägt demgegenüber in hohem Maß zum Umweltschutz und zu einer Verbesserung der Umweltqualität bei. Hieraus resultiert Lebensqualität, was wiederum unmittelbar positiv fördernde Wirkungen auf die regionale Entwicklung hat.

Seit dem Mittelalter ist die Euregio ein Zentrum der Obstkultur. Dieses gemeinsame kulturelle Erbe überschritt schon immer die Grenzen in der Dreiländerregion. Die in der Initiative EUROPOM kooperierenden Partner tragen insofern bei zu einer Wiederbelebung dieser traditionellen Obstkultur in einer zentralen Region Europas, die sich seit Karl dem Großen dem europäischen Gedankengut verpflichtet fühlt.
 

Ziel, Arbeitsgebiet und Partner des Projekts

Ziel von EUROPOM ist die Erhaltung und Pflege der Obstwiesenbestände in der Euregio. Durch Nachpflanzung und Neuanlage von Obstwiesen mit lokal typischen Sorten wird die Vielfalt in der Region gesichert. Das Arbeitsgebiet umfasst:

Folgende Partner aus Belgien, den Niederlanden und der Bundesrepublik Deutschland arbeiten zusammen:

Nationale Boomgaarden Stichting v.z.w.
Postbus 49
B - 3500 Hasselt
Tel. 0032/12391188

Nature & Technique a.s.b.l.
Broux 1
B - 4830 Bilstain
Tel. 0032/87765009

Stichting Botanische Tuin Kerkrade
St. Hubertuslaan 74
NL - 6467 CK Kerkrade
Tel. 0031/455415615

IKL Instandhouding Kleine Landschapselementen
Postbox 154
NL - 6040 AD Roermond
Tel. 0031/475352000

Freundeskreis Botanischer Garten Aachen e. V.
Melatener Straße 30
D - 52056 Aachen
Tel. 0049/1712709258
 

Die Nationale Boomgaarden Stichting verfügt über eine Sammlung von ca. 3.000 Obstsorten und kann vor allem den pomologischen Aspekt beitragen. Die IKL unterhält durch praktische Pflegemaßnahmen kleine Landschaftselemente, worunter insbesondere Obstwiesen fallen. Schwerpunkte der Arbeit in Kerkrade und Aachen liegen in der Umweltkommunikation, -beratung und -information. Nature & Technique betreut einen Garten zur Erhaltung alter Kulturpflanzen, berät und informiert über Techniken zur Vermehrung, Samengewinnung und unterhält eine Samenbank. Die jeweils spezifischen Fähigkeiten und Kenntnisse bringen die Partner ein in das gemeinsame, grenzenüberschreitende Projekt der Erhaltung und Pflege von Obstwiesen in der Euregio. Die Partner lernen voneinander durch den Austausch innovativer Erfahrungen im Hinblick auf eine optimale Nutzung und den Transfer von Kenntnissen und stellen hierdurch das EUROPOM-Projekt in den Teilregionen auf ein gleiches Niveau. Die intensiven Kontakte werden gepflegt und weiterentwickelt. Durch die transnationale, grenzübergreifende und interregionale Zusammenarbeit entsteht eine neue europäische Identität, die sich aus den beteiligten Teilregionen definiert und durch Identifizierung mit dem gemeinsamen Projekt die Regionalentwicklung fördert und ein neues europäisches Bewusstsein schafft.
 
 

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zuletzt bearbeitet am 14.II.2004